Der Säu­re-Basen-Haus­halt ist ein wich­ti­ges Regu­la­ti­ons­sys­tem im mensch­li­chen Kör­per. Er hält das Ver­hält­nis von Säu­ren und Basen mit­hil­fe ver­schie­de­ner Stoff­wech­sel­vor­gän­ge kon­stant. Die Mess­grös­se für den Säu­re-Basen-Haus­halt ist der pH-Wert, der in den ver­schie­de­nen Orga­nen und Kör­per­flüs­sig­kei­ten sehr unter­schied­lich ist, da jedes Organ sei­nen indi­vi­du­el­len pH-Wert zum opti­ma­len Funk­tio­nie­ren benö­tigt. Unser Orga­nis­mus ver­fügt aus­ser­dem über soge­nann­te Puf­fer­sys­te­me, die einen Basen- oder Säu­re­über­schuss neu­tra­li­sie­ren. Die­se Puf­fer­sys­te­me fin­den sich in der Lun­ge, der Leber, den Nie­ren und der Haut. Pas­send hier­zu schwappt der­zeit ein neu­er Schön­heits- bezie­hungs­wei­se Gesund­heits-Trend aus Hol­ly­wood zu uns: die Alka­li­ne-Diät. Dabei bestehen die Mahl­zei­ten aus 80 Pro­zent basen­bil­den­den und 20 Pro­zent säu­re­bil­den­den Lebensmitteln.

Denn ein­fach erklärt, läuft in unse­rem Kör­per Fol­gen­des ab: Wir neh­men säu­re- und basen­bil­den­de Lebens­mit­tel zu uns, die der Kör­per wei­ter­ver­ar­bei­tet, ab- oder umbaut. Mit den auf­ge­nom­me­nen Basen hat unser Kör­per dabei wenig Pro­ble­me. Sie wer­den als Depots gespei­chert, da sie bei sämt­li­chen, auch phy­sio­lo­gi­schen Pro­zes­sen und bei der Ver­dau­ung in unse­rem Kör­per gebraucht wer­den. Auch auf eine bestimm­te Men­ge säu­re­bil­den­der Lebens­mit­tel ist der Kör­per ange­wie­sen. Führt man ihm jedoch zu viel Säu­re zu, wer­den einer­seits die Basen-Depots zur Neu­tra­li­sie­rung auf­ge­braucht, die aber ander­wei­tig benö­tigt wer­den. Ande­rer­seits wer­den durch einen zu hohen Säu­re­ge­halt Gewe­be und Ver­dau­ung in Mit­lei­den­schaft gezo­gen und bestimm­te Enzy­me kön­nen nicht mehr rich­tig arbei­ten. Die über­schüs­si­ge Säu­re wird als soge­nann­te Schla­cke im Gewe­be zwi­schen­ge­la­gert und das ver­hin­dert so den opti­ma­len Aus­tausch zwi­schen Gewe­be­zel­len und den Blut­ge­fäs­sen. Bei der Alka­li­ne-Diät wird dem Kör­per ein Viel­fa­ches an basen­bil­den­den Lebens­mit­teln zuge­führt als an säu­re­bil­den­den Lebens­mit­teln, sodass eine Über­säue­rung erst gar nicht ent­ste­hen kann.

Die Natur­heil­kun­de erkennt in der Über­säue­rung des Kör­pers eine Ursa­che für vie­le chro­ni­sche Krank­hei­ten und Beschwer­den. Der Kör­per reagie­re auf das Vor­han­den­sein der Schla­cken mit einem gestör­ten Orga­nis­mus und es tre­ten typi­sche Volks­lei­den wie Migrä­ne, Magen-Darm-Pro­ble­me oder Asth­ma auf, aber auch Haut­un­rein­hei­ten, Cel­lu­li­te, brü­chi­ge Nägel oder stump­fes Haar. Auch Antriebs­lo­sig­keit kann Anzei­chen einer Über­säue­rung sein. Schuld an der Über­säue­rung ist unser Lebens­stil. Genau­er gesagt Bewe­gungs­man­gel, Stress und die fal­sche Ernäh­rung. Wer bei­spiels­wei­se aus­rei­chend Sport treibt, för­dert den Abtrans­port der über­schüs­si­gen Säu­re über die Lun­ge. Viel Stress begüns­tigt die Säu­re­bil­dung im Kör­per, da die ver­spann­ten Mus­keln zu einer Milch­säu­re­be­las­tung füh­ren. Eine ein­sei­ti­ge Ernäh­rung durch zu viel Weiss­mehl, Fleisch und Milch­pro­duk­te tut ihr übri­ges zu einem gestör­ten Säu­re-Basen-Haus­halt im Körper.

Macht eine Über­säue­rung krank? 
Die Schul­me­di­zin hat kei­ne fun­dier­ten wis­sen­schaft­li­chen Bele­ge für gesund­heit­li­che Beschwer­den, her­vor­ge­ru­fen durch eine Über­säue­rung des Kör­pers. Sie stellt sogar die Tat­sa­che, dass der Kör­per über­säu­ert sein könn­te, infra­ge. Die Natur­heil­kun­de hin­ge­gen ist sich sicher, dass der Säu­re-Basen-Haus­halt aus dem Gleich­ge­wicht gera­ten und dies eine Rei­he von gesund­heit­li­chen Beschwer­den nach sich zie­hen kann. Über einen Urin­test, erhält­lich in der Apo­the­ke, kann sich jeder auf Über­säue­rung testen.

Wer einer Über­säue­rung vor­beu­gen will, kann Fol­gen­des tun:

• Aus­rei­chend Bewe­gung in den All­tag integrieren.
• Für einen Aus­gleich zum stres­si­gen All­tag sor­gen, zum Bei­spiel durch Medi­ta­tio­nen, indi­vi­du­el­le Ent­span­nungs­übun­gen oder indi­vi­du­el­le Ent­span­nungs­tech­ni­ken, was das eige­ne Wohl­be­fin­den steigert.
• Auf eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung ach­ten mit aus­rei­chend basi­schen Lebensmitteln.
• Wer auf Detox- oder Alka­li­ne-Diät schwört, muss nicht zwin­gend ein 14 Tage-Pro­gramm durch­zie­hen. Es genü­gen schon ein bis zwei Tage pro Woche.

Beson­ders die aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung soll­te dau­er­haft umge­setzt wer­den, denn eine basi­sche Ernäh­rung bedeu­tet gleich­zei­tig eine gesun­de Ernäh­rung, weil sie aus viel Obst und Gemü­se und wenig tie­ri­schen Pro­duk­ten besteht.

Wer bereits unter einer Über­säue­rung lei­det, kann neben den oben genann­ten Mass­nah­men auch zu Nah­rungs­er­gän­zungs­pro­duk­ten für einen Aus­gleich grei­fen. Die­se bestehen aus Mine­ra­li­en (Magne­si­um, Cal­ci­um, Natri­um und Kali­um) und/oder einem Mix aus Früch­ten, Nüs­sen und Gemüse.

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