Von René Laemmel

Obwohl sie sich das gan­ze Jahr über in unse­rer Umwelt bewe­gen, unter­neh­men Erkäl­tungs­vi­ren gera­de im Herbst und Win­ter ber­vor­zugt «Aus­flü­ge». Häu­figs­te Aus­lö­ser von Hus­ten, Schnup­fen, Fie­ber und Hei­ser­keit sind die Rhi­no­vi­ren. Ach­tung: Davon gibt es mehr als 100 ver­schie­de­ne Typen.

SOM­MER VS. WINTER
Eis­kalt erwischt: Zwar ist in der kal­ten Jah­res­zeit das Risi­ko beson­ders hoch, sich zu erkäl­ten, doch ein Zusam­men­hang zwi­schen nied­ri­gen Tem­pe­ra­tu­ren und Erkäl­tun­gen konn­te bis­lang nicht nach­ge­wie­sen wer­den. Auch im Som­mer kann man sich eine Erkäl­tung ein­fan­gen, die dann in der Regel durch Ente­ro- oder Ade­no­vi­ren ver­ur­sacht wird. Im Win­ter sind oft Rhi­no­vi­ren die Übel­tä­ter. Tückisch: Da sie kei­ne schüt­zen­de Pro­te­in­hül­le besit­zen, haben sie alko­ho­li­schen und alde­hy­di­schen Mit­teln gegen­über ein dickes Fell. Häu­fi­ges Hän­de­wa­schen redu­ziert jedoch das Risi­ko einer Infektion.

HEI­LUNG VON INNEN?
Gehö­ren Hus­ten, Äch­zen und Nie­sen schon bald der Ver­gan­gen­heit an? Neu­es­te Stu­di­en geben Anlass zur Hoff­nung. Bri­ti­sche For­scher haben ein Pep­tid in unse­rem Immun­sys­tem ent­deckt, das im Stan­de ist, das Rhi­no­vi­rus zu bekämp­fen. Schon frü­he­re Unter­su­chun­gen hat­ten sein Poten­zi­al auch beim Influenza‑A Virus her­aus­ge­stellt. Von der neu­en Unter­su­chung erhof­fen sich die For­scher Hin­wei­se für die Ent­wick­lung neu­er Behand­lungs­an­sät­ze und Therapien.

IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT
Auch wenn man sich oft nach drei bis vier Tagen schon bes­ser fühlt, soll­te man mit cir­ca neun Tagen rech­nen, bis eine voll­stän­di­ge Gene­sung ein­tritt. Da das Immun­sys­tem zunächst noch geschwächt ist, kön­nen sich die Erre­ger über das Blut leicht aus­brei­ten und ande­re Orga­ne befal­len. Wer das igno­riert, erhöht das Risi­ko für ernst­zu­neh­men­de Fol­ge­er­kran­kun­gen, zu denen neben Neben­höh­len- auch
Herz­mus­kel- oder sogar Hirn­haut­ent­zün­dun­gen zäh­len kön­nen. Tre­ten nach einem Infekt bei­spiels­wei­se eine ver­min­der­te Leis­tungs­fä­hig­keit, Schwä­che­ge­füh­le oder Kurz­at­mig­keit auf, könn­te eine Ent­zün­dung des Herz­mus­kels als Fol­ge­er­kran­kung auf­ge­tre­ten sein.

VOR­BEU­GEN IST BES­SER ALS HEILEN
Um Erkäl­tun­gen vor­zu­beu­gen, grei­fen vie­le Men­schen in den nass­kal­ten Mona­ten ger­ne zu Vit­amin C- oder Zink-Prä­pa­ra­ten. Gera­de Zink ist an mehr als 200 Stoff­wech­sel­vor­gän­gen im Kör­per betei­ligt. Ein Man­gel an die­sem lebens­wich­ti­gen Spu­ren­ele­ment beein­träch­tigt auch das Immun­sys­tem. Zink­hal­ti­ge Nah­rung bezie­hungs­wei­se Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel kön­nen hel­fen, eine Schwä­chung des Immun­sys­tems zu ver­min­dern oder zu besei­ti­gen und die Immun­ab­wehr zu unterstützen.

WAS TUN?
Eine aus­rei­chen­de Flüs­sig­keits­zu­fuhr und kör­per­li­che Scho­nung sind das A und O bei einer Erkäl­tung. Neben Was­ser sor­gen des­halb auch Kräu­ter­tees, Milch mit Honig oder vit­amin­rei­che Frucht­säf­te für etwas Abwechs­lung. Auch das Gur­geln mit Sal­bei­tee kann den Hei­lungs­pro­zess unter­stüt­zen und einen gereiz­ten Rachen beru­hi­gen. Tritt eine erhöh­te Kör­per­tem­pe­ra­tur oder Fie­ber auf, ist das ein Zei­chen der kör­per­ei­ge­nen Abwehr­re­ak­ti­on. Um es zu sen­ken, sind neben fie­ber­sen­ken­den Medi­ka­men­ten kal­te Waden­wi­ckel ein bewähr­tes Haus­mit­tel. Gegen wun­de Haut­stel­len im Mund- und Nasen­be­reich hel­fen Cre­men mit Kamil­le oder Zink. Auch Inha­la­tio­nen oder heis­se Bäder mit äthe­ri­schen Ölen befrei­en die Atem­we­ge und beru­hi­gen die Schleimhäute.

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