Für weniger als 100 Franken oder Euro können Urlauber mit dem Flugzeug in fast jeden Winkel Europas reisen, ein preiswertes Hotel zu finden, ist da schon schwieriger – und vor allem zeitaufwendiger. Sechs Tipps, wie man bei der Hotelbuchung sparen kann.
1. PREISVERGLEICHSPORTALE NUTZEN, HOTELS ANRUFEN
Der beste Preis findet sich auf den Vergleichsportalen. Doch hier sollte die Suche nicht enden. Hat man einen guten Tarif entdeckt, ruft man am besten beim Hotel an und fragt noch einmal persönlich nach einem besseren Preis. Im Hotel anzurufen, ist viel Arbeit. Aber wer sparen möchte, muss das tun. Denn seitdem das Bundeskartellamt die Bestpreisklausel im Jahr 2013 für rechtswidrig erklärt hat, können Hotels den Reisenden individuelle Angebote machen. Zuvor hatten sie sich für eine Listung auf Booking, Expedia oder HRS dazu verpflichtet, auf diesen Seiten den günstigsten Preis anzubieten – und nirgendwo anders zu unterbieten.
2. ZEITLICH FLEXIBEL SEIN
Wer kann, meidet Ostern, Pfingsten, Weihnachten und generell die Ferienzeiten. In der Neben- oder Zwischensaison gibt es bessere Preise.
Wer spontan ist, sollte spät buchen. «Übernachtungen am gleichen Tag sind besonders günstig, um Restkontingente zu vergeben», erklärt Christopher Lück, Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga. Solche Angebote sind allerdings nur selten stornierbar. Für Singles oder Paare ist das durchaus praktikabel. Familien sollten lieber auf stornierbare Frühbucherrabatte zurückgreifen.
3. NICHT AUF EIN URLAUBSZIEL FESTGELEGT SEIN
Wer bei der Wahl des Urlaubsziels flexibel ist, kann ebenfalls viel Geld sparen. «In diesem Jahr gab es in der Türkei und Ägypten grössere Rabattaktionen», sagt Tim Seewöster, Geschäftsführer des Portals sparwelt.de. Im Gegensatz dazu war Mallorca im Sommer 2016 einige Tage überbucht und teurer als üblich. Auch wenn Veranstaltungen oder Kongresse eine Stadt füllen, steigen die Preise.
4. LÄNGER VOR ORT BLEIBEN
Oft lohnt es sich zu prüfen, ob ein längerer Aufenthalt günstiger ist. Das klingt merkwürdig. Doch Hotels freuen sich über längere Belegungen und geben Rabatte, wenn der Gast länger bleibt. «Fünf Nächte bleiben, vier zahlen» und «Vier für drei» seien am weitesten verbreitet, so die Ausführungen von Christopher Lück.
5. PRÄMIENPROGRAMM NUTZEN
Stammgäste sind gerne gesehen und können nach Absprache möglicherweise Rabatte direkt beim Hotel bekommen. So bieten einige Hotelgruppen Prämienprogramme ähnlich den Meilenprogrammen der Airlines an. Auch kann es sich lohnen, sich für den Newsletter bei Reiseanbietern anzumelden und so von aktuellen Hotelangeboten zu erfahren oder beispielsweise bei Neuanmeldung einen Gutschein zu bekommen. Mitgliedschaften bei Expedia werden mit Newslettern und weltweiten Hotelangeboten mit bis zu 50 Prozent Rabatt belohnt. Anders macht es die Expedia-Tochter hotels.com: Sind bereits zehn Übernachtungen vorangegangen, ist die folgende Übernachtung kostenlos. Auch hier sparen treue Kunden.
6. BLINDBOOKING
Eine weitere Alternative sind Blindbooking-Plattformen wie hotwire.com oder travelbird.de. Während man bei Hotwire nach Hotels in einer ausgewählten Stadt sucht und sie mit bis zu 60 Prozent Rabatt buchen kann, bietet Travelbird eine komplette Überraschungsreise samt Flug. Beispiel: Eine Reise über Silvester kostet aktuell 249 Euro. Zugegeben, das ist etwas gewagt. Ob man auf das neue Jahr im kalten Stockholm oder im milden Rom anstösst – darauf müssen echte Schnäppchenjäger es ankommen lassen.