Gerade wenn es draussen eher ungemütlich wird, zieht es FKK-Anhänger nach drinnen. Doch oft beschränkt sich in Schwimmbädern der Bereich, in dem man nackt sein darf, auf die Sauna. «WOW!» stellt einige Thermen und Bäder vor, in denen man auch nach dem Saunagang der Freien Körperkultur frönen kann.
In der Sauna liegt eine feuchte Wärme auf der Haut wie ein wohliger Mantel. Beim anschliessenden Abtauchen prickelt die Kälte durch den ganzen Körper. Doch dann folgt für echte FKK-Fans der Albtraum: Um noch eine Runde Schwimmen zu können, muss man sich in Badeanzug oder ‑hose zwängen. So schnell ist sie dann vorbei, die Freude an der Nacktheit.
Übrigens sucht man in der Schweiz vergebens nach vielen Adressen. Offenbar ist das Interesse hierzulande nicht besonders gross.
FKK auch im Pool
Aber es geht auch anders! Viele deutsche Thermen haben das Bedürfnis ihrer Gäste nach Nacktheit auch beim Schwimmen erkannt und gehen mit besonderen Angeboten auf die Wünsche von FKK-Fans ein. Angefangen bei textilfreien Abenden bis hin zu Thermen oder Bädern, die ausschliesslich für Nudisten bestimmt sind. Für Unentschlossene oder Pärchen, bei denen einer FKK mag und der andere vielleicht nicht, gibt es auch Anlagen, in denen Besucher die freie Wahl haben zwischen textilfrei und Badekleidung.
Nackt mit Tradition
Thermen, die FKK-Freunden im gesamten Haus die Nacktheit erlauben, stehen übrigens in der ursprünglichen Tradition des Badens. Denn früher war es ganz normal, nackt zu planschen. Im Mittelalter etwa badete man hüllenlos in Flüssen und Seen oder besuchte Badehäuser nach antikem oder orientalischem Vorbild. In Lübeck etwa gab es um 1300 rund 15 solche öffentlichen Bäder. Erst in der frühen Neuzeit wurden nackte Körper in der Öffentlichkeit nicht mehr gern geduldet, zumindest in der Oberschicht.
Das einfache Volk badete bis ins 19. Jahrhundert weiterhin textilfrei, bis auch dort die Prüderie einsetzte. In Skandinavien blieb das Nacktbaden ohne Scham erhalten, während man beispielsweise in Deutschland nur in hochgeschlossener Badekleidung ins Wasser ging und hölzerne Badekarren erfunden wurden, die Badende vor fremden Blicken schützten.
Die ersten FKK-Freunde
Als sich um 1900 die ersten FKK-Anhänger in Westeuropa darum bemühten, gegen die Vorurteile hinsichtlich der öffentlichen Nacktheit anzugehen, ging es ihnen vornehmlich um soziale Veränderungen: Man suchte den Ausbruch aus den naturfernen und gesundheitsschädlichen Bedingungen, die mittlerweile in den Industriestädten herrschten. Auch der Wunsch nach Gleichheit und Freiheit sowie der Überwindung sozialer Klüfte, die an der Kleidung erkennbar waren, spielten häufig eine Rolle.
Top FKK-Wellness-Tipps:
- Palais Thermal, Bad Wildbad (Baden-Württemberg)
- Bäderhaus Bad Kreuznach (Rheinland Pfalz)
- SchwabenQuellen Stuttgart (Baden-Württemberg)
- Therme Vierordtbad, Karlsruhe (Baden-Württemberg)
- Therme Bad Wörishofen (Allgäu/Bayern)
- Aqua Basilea, Pratteln/Schweiz