Schönheitsideale wechseln, die Faszination Schönheit bleibt. Warum eigentlich? Und welche Massnahmen halten, was sie versprechen? Dr. Karoline Zepter hat Antworten. Die Fachärztin für Ästhetische Dermatologie ist eine der führenden Expertinnen in Sachen Schönheit und ganzheitlicher Gesundheit und berät seit Jahren Patientinnen und Patienten im In- und Ausland. Im Gespräch mit «WOW! World of Wellness» räumt sie mit dem Mythos der «guten Gene» und «schnellen Lösungen» auf. Dafür verrät sie ihre persönlichen Tipps und erklärt, was man konkret für sich und seinen Körper tun kann – und was das Ganze mit seinem Blutbild zu tun hat.
«WOW!»: Warum ist Schönheit für uns Menschen so wichtig?
Dr. Karoline Zepter: Schönheit berührt unsere Emotionen. Sie macht glücklich: Schöne Momente zu erleben, schöne Menschen zu sehen und das Schöne an sich selbst zu entdecken und zu fördern. All dies ist wichtig, weil Schönheit über Emotionen kommuniziert, mit anderen Menschen und uns selbst. Sie lässt uns Zufriedenheit, Selbstsicherheit und Glück empfinden. Das sind für mich auch die wesentlichen Anforderungen an die Schönheit. Was nicht berührt, ist nicht wirklich schön. Nur was echt und authentisch schön ist, löst Emotionen aus. Das Schöne in jeder Person zu betonen, es herauszuholen und nicht künstlich verändern zu wollen – wir nennen das echte Schönheit, 360 Grad, und haben dazu eine eigene Technik, das «Reverse Sculpting», entwickelt, die sich an der Schönheit individueller Gesichtszügen orientiert und jedem sein schönstes Ich (zurück-)schenkt.
Im Zeitalter von Instabeauty und Sofort-Versprechen haben Sie das Gesamtkonzept «Slow Beauty» lanciert. Was steckt dahinter?
Wir nennen Slow Beauty auch unser Beauty-Gym, weil es ähnlich funktioniert: Einmal schnell ins Gym gehen macht noch keinen schönen Körper. Dasselbe gilt auch für die Haut. Wer aber immer wieder sanft in verschiedenen Hautschichten seine Schönheit mit den geeigneten Slow Beauty Treatments trainiert, kann seine Alterung und damit verbundene Alterserscheinungen deutlich hinauszögern. Sie kennen dieses Phänomen: 50 ist nicht gleich 50. Es gibt Leute, die sehen mit 50 sehr frisch aus, haben wenig Falten und eine schöne Haut. Andere dagegen zeigen bereits deutlich mehr Spuren der Hautalterung.
Sie bieten gemeinsam mit Unilabs einen Bio Check-up an. Was unterscheidet diesen Check-up von einem regulären Check-up beim Hausarzt?
Der Bio Check-up ist Teil unseres eigens entwickelten PLUS minus MINUS-Programms. Das Ziel ist, alle Faktoren, die sich negativ auf unser Gesundheits‑, Leistungs- und Wohlfühlpotenzial auswirken, zu reduzieren. Gleichzeitig werden alle Aspekte, die sich positiv auswirken können, im richtigen Ausmass gefördert. Wir erfassen mit dem Bio Check-up unter anderem die wichtigsten Risiken (Herzkreislauf, Demenz, Diabetes, Krebsvorsorge) und versuchen, all unsere körpereigenen Wohlfühl- und antidepressiven Systeme hochzufahren. Hormoncheck, Aminogramm und modernste Lifestyleberatung bilden die drei Hauptsäulen. Die Prinzipien folgen dem 360-Grad-Konzept: reparieren, was kaputt ist, auffüllen, was fehlt, Verjüngungssysteme aktivieren, Gesundheit schützen und unser Potenzial stärken. Das Programm kann ein echter Game-Changer sein.
Wo liegt Ihrer Meinung nach die Zukunft der Medizin?
Die Zukunft liegt im Mensch selbst. So einfach ist es. Erstens: genau zuhören. Sich wirklich Zeit nehmen und gemeinsam die echten Bedürfnisse herausarbeiten ist essenziell. Zweitens: jedem Einzelnen möglichst viele Tools an die Hand zu geben, um dieser Person, ihrem Körper und ihrer Einstellung zu einem glücklicheren, gesünderen Leben zu verhelfen. Die wichtigsten Tools sind Ernährung, Nahrungsergänzungen, mentale Konzepte und Sport. Das klingt einfach, steht aber in seiner Einfachheit in krassem Gegensatz zur blossen Verwaltung von Krankheiten mithilfe von Medikamenten.
Welches sind die überraschendsten oder schönsten Erfolgserlebnisse von Patienten, die sie bisher begleiten durften?
Jemanden aus einer Depression herauszuholen, indem man ihn körperlich mit allem versorgt, was ihm fehlt. Ihn zum Sport anregt, zur Meditation, zur Umstellung beim Essen. Einfach indem man in regelmässigen Abständen da ist für die richtigen Infusionen und Gespräche. Dabei die Fortschritte live miterleben zu dürfen – das ist ein unvergleichliches Gefühl.
Was sind Ihrer Meinung nach die häufigsten Fehlannahmen, die rund um Schönheit und Gesundheit kursieren?
Erstens, dass Schönheit und Gesundheit nichts miteinander zu tun haben. Ich bin überzeugt, dass keines von beiden isoliert funktioniert. Zweitens die Annahme, dass alles irreversibel in unsere Gene gegossen ist und wir uns damit einfach aus der Verantwortung für unsere Gesundheit und Schönheit ziehen dürfen. Falsch – wir können und sollen etwas für uns tun. Klar, alles können wir nicht beeinflussen, aber doch viel mehr, als wir meistens denken. Der alleinige Glaube an die Gene war einer der eindrücklichsten und epochalsten Fehlschlüsse der Geschichte. Mit der Entdeckung der Epigenetik, also der Anpassung unserer Gene durch den eigenen Lebensstil, hat sich das radikal geändert. Heute denken wir, dass nur 20 Prozent unseres Gesundheitszustandes genetisch bedingt ist und rund 80 Prozent durch epigenetische Veränderungen (An- und Abschaltung von Genen) passiert. Also: anpacken und Verantwortung übernehmen!
Zu welchen Tipps oder Massnahmen die Expertin für das eigene Wohlbefinden rät, oder wie Dr. Karoline Zepter selbst, Platz für Ihre Gesundheit schafft, erfahren Sie in unserer neusten Printausgabe. Jetzt bestellen und die Fortsetzung des Interviews lesen!
Weitere Informationen: www.pretabeaute.ch und www.biocheckup.ch/de (Unilabs Dübendorf)
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