Den rich­ti­gen Du für sich selbst oder für jemand ande­ren zu nden, ist kei­ne leich­te Ange­le­gen­heit. Man holt sich Inspi­ra­tio­nen in einer Fach­par­fü­me­rie und riecht an unzäh­li­gen Düf­ten, bis man eigent­lich «nichts mehr riecht». Da kann der Griff zu Kaf­fee­boh­nen hel­fen, um sei­nen Geruchs­sinn zu neu­tra­li­sie­ren. Was Exper­ten raten und wie man einen neu­en Duft fin­den und aus­wäh­len sollte. 

WAS IST DER UNTER­SCHIED ZWI­SCHEN EINEM PAR­FUM UND EINEM EAU DE PARFUM?

Gui­do Maria Schmitt, Fir­men­grün­der der ars Par­fum­ma­nu­fak­tur:
«Ein Eau de Par­fum wird meist ab 12 bis 14 Pro­zent kon­zen­trier­te Duft­essenz par­fü­miert. Ein Par­fum ist deut­lich inten­si­ver mit einem deut­lich höhe­ren Anteil an Duft­essen­zen von 20 bis 30 Pro­zent. Letzt­lich zeich­net sich die Klas­se eines Par­fums aber nicht durch die Kon­zen­tra­ti­on, son­dern durch die Ver­wen­dung hoch­wer­ti­ger Riech- und Natur­stof­fe aus, die ein begab­ter und inspi­rier­ter Par­fü­meur har­mo­nisch zu einer ein­zig­ar­ti­gen Krea­ti­on zusammenkomponiert.» 

Ste­fa­nie Hans­sen, Du exper­tin, Inha­be­rin von Frau Tonis Par­fum:
«Der Unter­schied zwi­schen einem Eau de Par­fum und einem Par­fum liegt ledig­lich in der jewei­li­gen Kon­zen­tra­ti­on des ent­hal­te­nen Duft­öls. Bei einem Eau de Par­fum liegt der Anteil der äthe­ri­schen Öle zwi­schen 10 und 14 Pro­zent. Ein Par­fum ist noch inten­si­ver, hier sind zwi­schen 15 und 30 Pro­zent äthe­ri­sche Öle ver­ar­bei­tet. Bei­de Arten zeich­nen sich durch eine gros­se Inten­si­tät aus. Ein bis zwei Sprüh­stös­se rei­chen voll­kom­men aus, um die wert­vol­len Essen­zen auf der Haut zu verteilen.» 

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Par­füm ist nicht gleich Par­füm, son­dern von zahl­rei­chen Fak­to­ren abhängig

Thors­ten Biehl, Inha­ber biehl.parfumkunstwerke:
«Der Unter­schied zwi­schen einem Par­fum und einem Eau de Par­fum liegt in der Dosie­rung des Par­fum­öles in der alko­ho­li­schen Lösung. Es gibt dazu kei­ne gesetz­li­che Vor­schrift, aber am Markt haben sich eini­ge gän­gi­ge For­men eta­bliert. Bei Damen­düf­ten spre­chen wir vom Eau de Par­fum; dar­un­ter ver­steht man eine Dosie­rung von etwa 10 bis 20 Pro­zent Duft­stoff­an­teil. Der Duft ist inten­siv und soll­te spar­sam ver­wen­det wer­den. Auch die Flüch­tig­keit ist deut­lich gerin­ger als bei ande­ren Vari­an­ten, zum Bei­spiel dem Eau de Toi­let­te. Bei Män­nern ist das Eau de Toi­let­te mit Dosie­run­gen von bis zu 10 oder 12 Pro­zent die gän­gigs­te Form. «Rei­nes» Par­fum fin­det in unse­ren Brei­ten heu­te kaum noch Ver­wen­dung. Der Duft­stoff­an­teil liegt dabei in der Regel zwi­schen 15 und 40 Pro­zent. Sol­che Düf­te tra­gen dann auch die Bezeich­nung «Extrait» oder «Inten­se».

WAS UNTER­SCHEI­DET EAU DE TOI­LET­TE VON EAU DE PARFUM?

Par­fü­meur Manas­se (in sei­nem Köl­ner Ate­lier kom­po­niert er Par­fum und ver­mit­telt Par­fum­wis­sen):
«Bis vor zwei Jahr­zehn­ten ent­hielt ein Eau de Toi­let­te weni­ger Par­fum, war also «schwä­cher» als ein Eau de Par­fum. Heu­te trifft das nicht mehr zu. Denn es gibt Par­fums auf dem Markt, bei denen das Eau de Toi­let­te auch anders du et als das Eau de Par­fum. So ist zum Bei­spiel Chloé Love­sto­ry EdP ein Par­fum aus bei­spiels­wei­se Oran­gen­blü­ten und das EdT ein Rosen­par­fum. Auch die Begrif­fe ver­än­dern sich. Nun gibt es Body­spray (wel­ches in den USA dem EdT den Rang abge­lau­fen hat), Eau Par­fu­mé, Eau de Toi­let­te Colo­gne und vie­le ande­re Varianten.» 

KANN MAN EINEN «GEKIPP­TEN» DUFT NOCH RETTEN?

Manue­la Pfan­nes-Völ­kel, Par­fü­meu­rin, Arts&Scents:
«Ein gekipp­ter Duft ist nicht mehr zu ret­ten, er kann manch­mal noch getra­gen wer­den, meist aber nicht mehr, da sich sei­ne Zusam­men­set­zung dadurch oft unan­ge­nehm ändert. Leider.» 

WIE KANN MAN DIE HALT­BAR­KEIT DES DUF­TES AUF DER HAUT VERLÄNGERN?

Doris Förs­ter, Spe­cia­list Com­mu­ni­ca­ti­ons & PR, Mary Kay Cos­me­tics GmbH: «Wie lan­ge ein Duft prä­sent bleibt und uns eine ganz per­sön­li­che Note ver­leiht, ist vor allem abhän­gig davon, wo er auf­ge­tra­gen wird. Je mehr durch­blu­tet und ent­spre­chend wär­mer die Haut an der vom Par­fum benetz­ten Stel­le ist, des­to bes­ser, denn hier ent­fal­ten sich die Aro­men beson­ders gut. Bes­te Duft-Punk­te sind zum Bei­spiel das Dekol­le­té, die Innen­sei­ten der Hand­ge­len­ke und die Schlä­fen. Hier genü­gen schon zwei klei­ne Sprit­zer des Lieb­lings­duf­tes, über­trei­ben soll­te man es nicht.» 

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Die Exper­ten ver­ra­ten, wo die bes­ten Duft-Punk­te sind

Manue­la Pfan­nes-Völ­kel, Par­fü­meu­rin, Arts&Scents:
«Die Halt­bar­keit eines Par­füms auf der Haut hängt immer von zwei Fak­to­ren ab: ein­mal die Ver­bin­dung, die der Duft mit der Haut ein­geht, also der Cock­tail aus haut­ei­ge­ner Essenz und dem Par­füm. Zwei­tens wird ein Duft mit star­ken Fix­a­to­ren in der Mischung immer län­ger hal­ten als ein leich­ter. Star­ke Fix­a­to­ren sind meist die Basis­no­ten wie Höl­zer, Res­i­ne (Weih­rauch, Ben­zo­in etc.), Pat­schu­li, Vanil­le und vor allem Moschus in allen Varia­tio­nen. Ein Par­füm soll­te an den rich­ti­gen Stel­len auf­ge­tra­gen wer­den: da wo der Puls ist (Hand­ge­len­ke, Knie­keh­len, Hals usw.). Will man eine län­ge­re Duft­wir­kung, soll­te man eine stär­ke­re Kon­zen­tra­ti­on ver­wen­den wie ein Eau de Par­fum oder ein Par­fum Con­cent­re. Ein guter Duft zeich­net sich übri­gens dadurch aus, dass er von vorn­her­ein län­ger auf der Haut hält.» 

WO BEWAHRT MAN PAR­FUM AM BES­TEN AUF? 

Manue­la Pfan­nes-Völ­kel, Par­fü­meu­rin, Arts&Scents:
«Par­füm soll­te immer dun­kel und tro­cken gela­gert wer­den. Am bes­ten in der Ver­pa­ckung oder zumin­dest an einem licht­ge­schütz­ten Ort. Son­ne und Tages­licht scha­den der Kom­po­si­ti­on aus Duft­stof­fen und Alko­hol sehr, das­sel­be gilt für die im Par­fum ent­hal­te­nen natür­li­chen Essenzen.» 

Kai Ren­chen, Geschäfs­füh­rer bei par­fü­me­rie akzen­te GmbH / PARFUMDREAMS.de:
«Bewah­ren Sie Ihre Düf­te am bes­ten licht­ge­schützt bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur auf. Jedoch zählt auch hier: Je küh­ler, des­to bes­ser! Somit wäre auch ein Kühl­schrank ein sehr geeig­ne­ter Platz.» 

Bil­der: © 123RF

Um Ihnen die Wahl der end­los vie­len Düf­te in den Rega­len zu erleich­tern, kön­nen Sie hier noch unse­re wei­te­ren Bei­trä­ge zu den Düf­ten und Par­füms lesen!

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