Lisa Fon­s­s­agri­ves wur­de am 17. Mai 1911 in Göte­borg, Schwe­den als Lisa Bern­stone gebo­ren. Sie wird als das ers­te Super­mo­del bezeich­net. Ursprüng­lich woll­te die natur­ver­bun­de­ne Schwe­din in Ber­lin Tanz stu­die­ren, wur­de über Umwe­ge jedoch 1936 in Paris als Model für Mode­fo­to­gra­fie ent­deckt. In der Stadt der Lie­be lern­te sie auch ihren zukünf­ti­gen Ehe­mann, den Tän­zer Fer­nand Fon­s­s­agri­ves, kennen.

Mit ihren aus­ge­präg­ten Wan­gen­kno­chen, ihrer fein geschwun­ge­nen Nase und der ath­le­ti­schen Figur zog sie schon bald einen Auf­trag nach dem ande­ren her­an. Im Lau­fe der Zeit war Fon­s­s­agri­ves auf 200 Vogue-Covern zu sehen. Zwi­schen 1930 und 1950 zier­te sie dar­über hin­aus auch die Titel­sei­ten wei­te­rer Zeit­schrif­ten wie etwa Town & Coun­try, Life und Vani­ty Fair.

«Es ist immer das Kleid. Es ist nie, nie das Mäd­chen. Ich bin nur ein guter Kleiderbügel.»

Im Gegen­satz zu ihren Mit­be­wer­be­rin­nen mach­te sich Fon­s­s­agri­ves schon bald einen Namen in der Bran­che und stieg zum Schön­heits­ide­al auf, dem vie­le Frau­en nach­ei­fer­ten. Wäh­rend ande­re Man­ne­quins im Alter von 30 Jah­ren all­mäh­lich ihrem Kar­rie­re­en­de ent­ge­gen­sa­hen, star­te­te Fon­s­s­agri­ves erst rich­tig durch. Mitt­ler­wei­le leb­te die schein­bar alters­lo­se Schön­heit mit ihrem Ehe­mann in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten, wo sie sich durch ihre Kon­tak­te bereits einen Namen gemacht hat­te und ihre Kar­rie­re neu­en Auf­trieb bekam. Zahl­rei­che nam­haf­te Foto­gra­fen, dar­un­ter Horst P. Horst, Geor­ge Platt Lynes, André Durst und Euge­ne Rubin, arbei­te­ten mit der schwe­di­schen Schön­heit zusam­men und fan­den nur loben­de Wor­te für ihr pro­fes­sio­nel­les Auf­t­reten ganz ohne Allü­ren. «Sie ist das pro­fes­sio­nells­te Model, das ich jemals erlebt habe», sag­te Horst über sie. Und ihre unkom­pli­zier­te Art zahl­te sich auch aus: Fon­s­s­agri­ves galt in den 1940er Jah­ren als das best­be­zahl­te Model weltweit.

1941 brach­te Lisa Fon­s­s­agri­ves ihre Toch­ter Mia zur Welt und ver­brach­te ihr zulie­be nur noch 20 Stun­den pro Woche in den Foto­stu­di­os. Mit 38 Jah­ren setz­te sie sich gegen ihre sechs Jah­re jün­ge­re Kon­kur­ren­tin Dori­an Leigh durch und wur­de das Gesicht zur Titel­ge­schich­te «A Mil­li­on-Dol­lar-Baby» des Time Magazines.

1950 liess sich Lisa Fon­s­s­agri­ves von ihrem Mann Fer­nand schei­den und begann eine Bezie­hung mit Irving Penn, den sie zuvor als Mode­fo­to­gra­fen bei der Vogue ken­nen­ge­lernt hat­te. Penns bevor­zug­tes Motiv war in den dar­auf­fol­gen­den Jah­ren nie­mand gerin­ge­res als sei­ne schö­ne und erfolg­rei­che Frau – eine Foto­se­rie der bei­den wur­de in allen drei Vogue-Aus­ga­ben ver­öf­fent­licht. Zwei Jah­re spä­ter brach­te Fon­s­s­agri­ves einen Jun­gen zur Welt und arbei­te­te wei­ter­hin als Foto­mo­dell und Desi­gne­rin. Mit 40 Jah­ren liess sie sich noch ein­mal als adret­te Kar­rie­re­frau für das Maga­zin «Harper’s Bazaar» ablich­ten, wäh­rend sie in einer Cor­vette dem Som­mer entgegenfährt.

Sie starb im Alter von 80 Jah­ren in New York. Das Auk­ti­ons­haus Christie’s ver­kauf­te im Rah­men der Elton John pho­to­gra­phy coll­ec­tion ein Bild von Lisa Fon­s­s­agri­ves für 57’360 Dollar.

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