Cha­sa Mon­ta­na, Samnaun

Nach einem grös­se­ren Umbau zum 5‑S­ter­ne-Supe­ri­or Relais & Châ­teaux wur­de das «Cha­sa Mon­ta­na» Sam­naun Ende letz­ten Jah­res neu eröff­net. Die­ses epo­cha­le Ereig­nis hat uns dazu ver­an­lasst, mit Hotel­di­rek­tor Dani­el Eis­ner, der das bes­tens posi­tio­nier­te Resort mit gros­sem Kön­nen und mit Herz­blut führt, fol­gen­des Inter­view zu füh­ren. Dabei ver­wen­de ich die Du-Form, da man sich in vie­len Berg­re­gio­nen über 1000 Metern über Meer in der Regel duzt.

Inter­view­er: René Laemmel

Win­ter­auf­nah­me des Resorts vor der gewal­ti­gen Berg­ku­lis­se in Samnaun

«WoW»: Dani­el, nun blickst du bald auf den ers­ten Som­mer nach dem Umbau zurück. Zufrieden?

Dani­el Eis­ner: Nun, eini­ger­mas­sen! Es gibt im Som­mer noch Luft nach oben. An die aus­ge­buch­ten Coro­na-Som­mer, wo alle in die Ber­ge flüch­te­ten, sind wir in die­sem Som­mer nicht ganz ran­ge­kom­men. Zufrie­den sind wir mit der Leis­tung des Teams, wel­ches sich schnell auf die höhe­ren Ansprü­che im 5‑S­ter­ne-Supe­ri­or-Hotel ein­ge­stellt hat. Unse­re Gäs­te sind begeis­tert und wer­den wie­der kommen.

Was genau wur­de mit der gros­sen Reno­va­ti­on im Hotel verbessert?

Im Prin­zip wur­de das Inne­re des Hotels bis auf weni­ge Berei­che zum Roh­bau zurück­ge­baut und mit neu­es­tem Stan­dard wie­der ein­ge­rich­tet. Dabei haben wir aus ursprüng­lich ins­ge­samt 53 Zim­mern etwas ver­klei­nert auf 20 Sui­ten und 25 Dop­pel­zim­mer. Der Stil der Zim­mer ist ein­zig­ar­tig – modern, alpen­län­disch und zeit­los zugleich. Es wur­den vor­wie­gend hei­mi­sche Mate­ria­li­en wie Arven­holz, Lär­che und Gra­nit ver­wen­det, ver­ziert mit Gold und vie­len klei­nen Details
Ein Herz­stück des Umbaus ist aus­ser­dem die nach­hal­ti­ge Gebäu­de­tech­nik, wel­che ein­zig­ar­tig ist im gan­zen Enga­din. Die Wär­me­rück­ge­win­nungs­an­la­ge und die Wär­me­pum­pen las­sen den CO2-Ver­brauch auf ein abso­lu­tes Mini­mum sinken.

Blick in den hei­me­li­gen Sau­n­a­pool im Wellnessbereich

Wie lan­ge dau­er­te der gros­se Umbau? Konn­tet ihr alle Fris­ten (Neu­eröff­nung) einhalten?

Der Umbau dau­er­te knapp neun Mona­te. Wir selbst sind erstaunt, dass alle Fris­ten so gut ein­ge­hal­ten wur­den und es prak­tisch kei­ne nen­nens­wer­ten Ver­zö­ge­run­gen gab. Da müs­sen wir der Pro­jekt­lei­tung der Fir­ma Fan­zun, der Innen­ar­chi­tek­tin Cath­rin Hoch, der Inha­ber­fa­mi­lie Zegg und unse­rem Team ein gros­ses Kom­pli­ment aussprechen.

Wur­de ein spe­zi­el­les Augen­merk auf Mate­ria­li­en und Ein­rich­tun­gen gelegt?

Das ist es, was ein beson­de­res Hotel unter ande­rem aus­macht. War­me Mate­ria­li­en, hei­mi­sche Natur­stof­fe, und alles wur­de so zusam­men­ge­stellt, dass es ein har­mo­ni­sches Gan­zes ergibt. Dabei haben wir sehr viel Wert dar­auf gelegt, dass der ursprüng­li­che Charme des «Cha­sa Mon­ta­na» erhal­ten blieb.

Darf man nach dem Inves­ti­ti­ons­vo­lu­men des Umbaus fragen?

Ja, man darf, wir haben über 20 Mil­lio­nen investiert.

Das licht­durch­flu­te­te Hallenbad

Die Umbau­mo­na­te waren für die Gäs­te sicher auch manch­mal eine schwie­ri­ge Zeit. Wie waren die Reak­tio­nen auf gewis­sen Einschränkungen?

Wäh­rend des Umbaus war das «Cha­sa Mon­ta­na» kom­plett geschlos­sen. Bei der Dimen­si­on des Umbaus kann man den Betrieb nicht wei­ter­füh­ren. Aus­ser­dem sind wir der Mei­nung, dass jeder Umbau, wäh­rend­des­sen das Hotel offen ist, das Feri­en­er­leb­nis stark ein­schränkt – wir bau­en eigent­lich nur, wenn wir geschlos­sen haben.

Wur­den die Über­nach­tungs­ra­ten nach dem Umbau erhöht?

Wir bie­ten seit dem Umbau nicht nur eine neue Hard­ware, son­dern auch vie­le ver­bes­ser­te Dienst­leis­tun­gen, und das rund um die Uhr. Ich den­ke, es ver­steht sich von selbst, dass das etwas mehr kos­ten muss. Wir fokus­sie­ren uns auf die Leis­tung im Hotel, wenn die­se rich­tig gut ist, ist der Preis nicht mehr ganz so wich­tig. Aber auch bei uns kann man je nach Jah­res­zeit, Auf­ent­halts­dau­er und Ange­bot immer wie­der Schnäpp­chen machen.

Blick in eines der neu­en Zimmer

Du hast mir erzählt, dass du mit dei­ner Fami­lie im Ort wohnst. Ist das punk­to Schu­len und Ver­bin­dun­gen ins Inn­tal nicht problematisch?

Ich woh­ne nicht nur im Ort, son­dern mit mei­ner Fami­lie sogar direkt im Hotel. Nur so kann man die gros­se Prä­senz­zeit als Gast­ge­ber mit der Fami­lie unter einen Hut bekom­men. Mei­ne Frau, die seit ein paar Jah­ren auch wie­der voll mit im Hotel ein­ge­spannt ist, und unse­re drei Kin­der – wir leben zusam­men im Hotel, was natür­lich auch vie­le Annehm­lich­kei­ten bringt, und wir kön­nen so die Dienst­leis­tun­gen immer wie­der selbst tes­ten. Zu dei­ner Fra­ge: Sam­naun hat eine aus­ge­zeich­ne­te Schu­le – bis zur Voll­endung der Schul­pflicht kön­nen die Kin­der in Sam­naun zur Schu­le gehen. Danach geht’s ent­we­der auf Gym­na­si­en ins Enga­din oder in eine der zahl­rei­chen berufs­bil­den­den Schu­len in Tirol. Dop­pel­te Aus­wahl, wenn man so will, dann aber mit Inter­nat, weil Sam­naun jeweils ein Stück ent­fernt ist.

Das «Cha­sa Mon­ta­na» hat schon früh dem The­ma Well­ness einen hohen Stel­len­wert ein­ge­räumt. Was hat sich nach dem Umbau im Spa- und Well­ness­be­reich alles geän­dert oder verbessert?

Das SPA war tat­säch­lich auch schon vor­her auf einem hohen Niveau. Ver­bes­sert haben wir das Aktiv-Pro­gramm, wir bie­ten nun auch bei­spiels­wei­se Yoga und zahl­rei­che wei­te­re Akti­vi­tä­ten an. Es gibt neu zusätz­lich auch einen «SPA Atten­dant», wel­cher den Gäs­ten im Hal­len­bad und im Sau­na­be­reich zur Ver­fü­gung steht, Aus­künf­te erteilt, die Gäs­te mit Hand­tü­chern ver­sorgt, für Ord­nung sorgt und ein Auge auf die Kin­der im Pool hat. Aus­ser­dem haben wir mor­gens und am frü­hen Abend im gros­sen Pool kin­der­freie Zei­ten ein­ge­führt, was sich sehr bewährt hat. Es sind Zei­ten, bei denen in der Regel Kin­der ohne­hin beim Früh­stück respek­ti­ve schon zur Vor­be­rei­tung aufs Abend­essen sind und gleich­zei­tig die Erwach­se­nen dann die Ruhe sehr schät­zen. Mit MBR haben wir neben Sis­ley und Ligne St. Barth eine der bes­ten und inno­va­tivs­ten Kos­me­tik­mar­ken auf­ge­nom­men und unse­re The­ra­peu­ten bes­tens dar­auf geschult. Seit zwei Jah­ren haben wir im SPA das exakt glei­che Team, was für bestän­di­ge Qua­li­tät sorgt.

Wür­dest du sagen, das «Cha­sa Mon­ta­na» ist jetzt sai­son­un­ab­hän­gig buch­bar? Also ohne gren­zen­lo­se Schnee­s­port­erleb­nis­se oder Sommer-Angebote.

Ja, das wür­de ich auf jeden Fall sagen. Es spielt auch kei­ne Rol­le, wenn das Wet­ter mal schlecht sein soll­te. Das «Cha­sa Mon­ta­na» bie­tet immer ein unver­gleich­li­ches Feri­en­er­leb­nis und vor allem eines: ehr­li­che, authen­ti­sche und lei­den­schaft­li­che Gast­freund­schaft gepaart mit kuli­na­ri­schen Erleb­nis­sen mit Ster­ne­kü­che und 1500 ver­schie­de­nen Wei­nen und natür­lich Well­ness zum Träumen.

Sam­naun liegt auf über 1800 Metern über Meer. Sind die wär­me­ren Tem­pe­ra­tu­ren für den Ort in der Win­ter­sai­son ein The­ma? Wie schnee­si­cher ist Samnaun?

(Lacht.) Es spielt kei­ne Rol­le, ob es bei minus 8 oder bei minus 5 Grad schneit. Samnaun/Ischgl ist eines der schnee­si­chers­ten Ski­ge­bie­te der Welt und das von Ende Novem­ber bis Anfang Mai. Dar­an wird sich so schnell nix ändern, weil der gröss­te Teil der Pis­ten auf über 2300 Metern liegt. Aber natür­lich macht uns die Kli­ma­ver­än­de­rung Sor­gen. Wenn es im Tal nicht mehr schneit, bremst das viel­leicht die Lust auf Ski­fe­ri­en. Im Som­mer sind übri­gens unse­re 27 Grad ange­neh­mer als die 42 Grad an der obe­ren Adria.

Der Ort ist mit Ischgl per­fekt erschlos­sen. Sind wei­te­re Seil­bahn­ver­bin­dun­gen Rich­tung Öster­reich geplant?

Ja, es gibt zwei wei­te­re Erschlies­sungs-Pro­jek­te von Sam­naun aus, eines davon wird, wie es aus­sieht, schon sehr bald rea­li­siert wer­den. Es wird so noch deut­lich mehr Kom­fort geben, um ins Ski­ge­biet zu kommen.

Kennst du dei­ne Gäs­te in der Regel persönlich?

Die meis­ten Gäs­te ken­nen wir. Vie­le Stamm­gäs­te sind über die Jah­re auch schon gute Freun­de gewor­den und kom­men immer wie­der. Ein per­sön­li­cher Kon­takt zu den Gäs­ten ist im «Cha­sa Mon­ta­na» sehr wich­tig. So kön­nen wir die Bedürf­nis­se der Gäs­te noch bes­ser erspü­ren. Wer aber sei­ne Ruhe haben will, dem drän­gen wir uns auch nicht auf. Lei­ser Luxus mit all sei­nen Facet­ten. «Do what you want & enjoy» – unse­re Gäs­te sol­len FREI sein und rela­xen, und wir bie­ten ihnen ein «Buf­fet» an Mög­lich­kei­ten, am Ende nimmt jeder indi­vi­du­ell das, was er möch­te, und hat so eine unver­gess­li­che Zeit.

Die Inha­ber­fa­mi­lie Hubert und Elia­ne Zegg (links) mit Dani­el und Cari­na Eisner

Wie eng arbei­test du mit der Besit­zer­fa­mi­lie Zegg zusammen?

Sehr eng, wir ken­nen uns seit 27Jahren. Es gibt 100 Pro­zent gegen­sei­ti­ges Ver­trau­en und bei den wich­ti­gen The­men bera­ten und ent­schei­den wir gemein­sam. Eine Zusam­men­ar­beit, die nach 27 Jah­ren immer noch sehr gros­sen Spass macht, vor allem, weil man die Ehr­lich­keit gegen­sei­tig sehr schätzt.

Zegg bedeu­te auch Uhren und Schmuck auf höchs­tem Niveau

Bit­te beant­wor­te fol­gen­de Fra­gen nur mit einem Wort oder einem kur­zen Satz:

Sam­naun bedeu­tet mir:
Team­spi­rit:
Fami­lie:
Sport und Hob­bys:
Auf die Pal­me bringt mich:
Die Som­mer­fe­ri­en ver­brin­ge ich:
Weiss­wein oder Rot­wein?
Gröss­ter Wunsch für 2024:
Per­sön­li­che Ziele:


mitt­ler­wei­le Hei­mat und atem­be­rau­ben­de Natur.
spürt der Gast sofort – jeder muss sei­nen Teil dazu bei­tra­gen.
wun­der­bar und for­dernd zugleich, evtl. der höhe­re Sinn des Lebens.
Ski­fah­ren, Golf, Essen, Wein, Rei­sen, wenn das Hotel zu ist.
Unehr­lich­keit und Faul­heit.
Im Hotel beim Arbei­ten, Feri­en gibt es im Früh­ling und Herbst.
Genau in die­ser Rei­hen­fol­ge.
Vie­le begeis­ter­te Gäs­te und wei­ter­hin Gesund­heit für mei­ne Fami­lie.
Das Hotel ste­tig ver­bes­sern, dabei immer genug Zeit für die Fami­lie fin­den und noch eini­ge Län­der auf die­ser Welt bereisen.

Cha­sa Mon­ta­na
Dorf­stras­se 30
7563 Sam­naun Dorf
Schweiz


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