Unse­re Umge­bung ist voll von poten­zi­el­len Aus­lö­sern all­er­gi­scher Reak­tio­nen, zu denen neben Mil­ben und Pol­len auch bestimm­te Nah­rungs­mit­tel zäh­len. Dabei löst der Kon­takt mit All­er­ge­nen eine Rei­he von Sym­pto­men aus: Die Nase läuft, die Augen bren­nen, der Schä­del brummt und das Atmen fällt schwer. «medi­cal­press» erklärt, wel­che Rol­le Hist­amin bei all­er­gi­schen Reak­tio­nen spielt und wel­che Wirk­stof­fe die Beschwer­den bei Heu­schnup­fen lin­dern können.

Die Rol­le des Histamins
Hist­amin ist eine orga­nisch-che­mi­sche Ver­bin­dung, die in den Mast­zel­len und Hist­amin spei­chern­den Zel­len der Schleim­häu­te vor­kommt. Als einer von meh­re­ren Boten­stof­fen spielt es eine zen­tra­le Rol­le bei der Ent­zün­dungs­re­ak­ti­on und der Abwehr kör­per­frem­der Stof­fe. Frei­ge­setz­tes Hist­amin hat einen star­ken Ein­fluss auf den mensch­li­chen Kör­per und führt zur Ent­wick­lung einer loka­len Ent­zün­dung. Hist­amin beein­flusst unter anderem:

• die Sekre­ti­on und Moti­li­tät des Magen-Darm-Trakts
• den Schlaf-Wach-Rhythmus
• den Blutdruck
• die Gefässpermeabilität
• die Sekre­ti­on von Schleim

Pol­len im Anflug
Schon Anfang Febru­ar neh­men Pol­len­all­er­gi­ker ers­te Sym­pto­me wahr. Hasel- und Erlen­blü­ten flie­gen bei mil­den Tem­pe­ra­tu­ren sogar schon im Janu­ar. Anti­hist­ami­ni­ka, Nasen­sprays und die Behand­lung mit Kor­ti­son zäh­len zu den häu­figs­ten The­ra­pie­mög­lich­kei­ten des Heu­schnup­fens. Vie­le Pati­en­ten set­zen jedoch auf homöo­pa­thi­sche Arz­nei­mit­tel zur Lin­de­rung ihrer Beschwer­den. Sie regu­lie­ren die Immun­re­ak­ti­on und füh­ren zu einer Beru­hi­gung der Sym­pto­me. Auch von einer Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung ver­spre­chen sich vie­le Betrof­fe­ne eine Bes­se­rung ihrer Lei­den. Als soge­nann­te Spe­zi­fi­sche Immun­the­ra­pie (SIT) gewöhnt sie den Kör­per nach und nach mit zuneh­men­der Dosis an die all­er­gie­aus­lö­sen­de Sub­stanz. Der Erfolg der The­ra­pie gilt jedoch als umstritten.

Acht wirk­sa­me Stof­fe, die bei all­er­gi­schen Reak­tio­nen helfen

Querce­tin
Der Pflan­zen­farb­stoff kommt in Zitrus­früch­ten, Zwie­beln, schwar­zem Tee, Äpfeln und Salat vor. Er hemmt die Frei­set­zung von Hist­amin und kann damit Sym­pto­me des Heu­schnup­fens lin­dern. In Stu­di­en konn­te sei­ne Wirk­sam­keit nach­ge­wie­sen werden.

Bro­me­lain
Das aus Ana­nas gewon­ne­ne Enzym kann das Niveau von pro­in­flamm­a­to­ri­schen Pro­sta­glan­di­nen ver­rin­gern, wel­che die Schlüs­sel­fak­to­ren für Schwel­lun­gen, Juck­reiz und Rötun­gen bil­den. Gleich­zei­tig erhöht es die Absorp­ti­on von Querce­tin, daher kom­men bei­de Bestand­tei­le oft­mals in einem Prä­pa­rat vor.

Vit­amin C
Auch Vit­amin C kann inflamm­a­to­ri­sche Sub­stan­zen auf ihrem Weg durch den Kör­per aus­brem­sen. So konn­te in einer Stu­die das Hist­amin­ni­veau nach­weis­lich um minus 40 Pro­zent gesenkt wer­den, nach­dem man den Test­per­so­nen täg­lich zwei Gramm Vit­amin C ver­ab­reicht hatte.

Pest­wurz
Auch die krau­ti­ge Pflan­ze (lat. Peta­si­tes hybri­dus) aus der Fami­lie der Korb­blüt­ler kann zur Lin­de­rung von Sym­pto­men des Heu­schnup­fens bei­tra­gen. Dabei ist sie Stu­di­en zufol­ge genau­so wirk­sam wie Anti­hist­ami­ni­ka, jedoch ohne deren Müdig­keit ver­ur­sa­chen­de Nebenwirkung.

Kon­ju­gier­te Lin­ol­säu­re (CLA)
Sie hat sich viel­mehr im Zusam­men­hang der Gewichts­re­duk­ti­on einen Namen gemacht, doch in der Ver­gan­gen­heit deu­te­te sich ihr Poten­zi­al auch bei der Behand­lung einer all­er­gi­schen Rhi­ni­tis an. In einer Stu­die mit 40 Teil­neh­men­den, die all­er­gisch auf Bir­ken­pol­len reagier­ten, berich­te­ten die Per­so­nen, denen zwei Gramm CLA am Tag ver­ab­reicht wur­de, von einer Bes­se­rung ihrer Sym­pto­me und einem gestei­ger­ten Allgemeinwohlbefinden.

Brenn­nes­sel
In-vitro-Stu­di­en haben gezeigt, dass der Extrakt der Brenn­nes­sel pro­in­flamm­a­to­ri­sche Fak­to­ren, die Heu­schnup­fen ver­ur­sa­chen kön­nen, hem­men kann. In einer Stu­die mit 58 Pro­ban­den gab die Hälf­te der Teil­neh­men­den an, dass sie eine Lin­de­rung ihrer Sym­pto­me erfah­ren haben.

Grü­ner Tee
Die im grü­nen Tee ent­hal­te­nen Cate­chi­ne wei­sen eben­falls eine anti­all­er­gi­sche Wir­kung auf. Von allen Grün­tee­sor­ten besitzt Beni­fu­uki den gröss­ten Anteil an spe­zi­el­len Bit­ter­stof­fen. Er kann bei All­er­gien, Heu­schnup­fen oder Neu­ro­der­mi­tis unter­stüt­zend wirken.

Pro­bio­ti­ka
Als Pro­bio­ti­ka wird eine Zube­rei­tung bezeich­net, die lebens­fä­hi­ge Mikro­or­ga­nis­men wie etwa Milch­säu­re­bak­te­ri­en ent­hält. Die täg­li­che Dosis «gesun­der Bak­te­ri­en» lie­fert bei­spiels­wei­se Joghurt. Unter­su­chun­gen haben nach­ge­wie­sen, dass Pro­bio­ti­ka in der Lage sind, die Immun­ant­wort auf Grä­ser­pol­len umzu­pro­gram­mie­ren und dadurch zur Redu­zie­rung der Sym­pto­me bei Heu­schnup­fen bei­tra­gen können.

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