Im hart­um­kämpf­ten Hotel­markt haben es Pri­vat­ho­tels beson­ders schwer sich ihre Unab­hän­gig­keit zu bewah­ren und müs­sen zudem ihre Wirt­schaft­lich­keit selbst dar­stel­len. Anläss­lich des 375-jäh­ri­gen Jubi­lä­ums sei­nes Hau­ses, beschreibt uns Ste­fan Krebs, wie er sein Restau­rant „anno 1640“ erfolg­reich in das Kon­zept des Mär­chen­ho­tels integriert.

Lie­ber Herr Krebs, Sie sind im Bereich Hotel­le­rie und Gas­tro­no­mie ein wah­rer All­roun­der. Sie füh­ren Ihr Hotel mitt­ler­wei­le in der 10. Gene­ra­ti­on, fei­ern die­ses Jahr 375-jäh­ri­ges Jubi­lä­um, sind Chef­koch des Hotel­re­stau­rants und auch noch Buch­au­tor: Was ist Ihr Geheim­nis? Wie bekommt man so vie­le Din­ge unter einen Hut?

Wenn man ein sol­ches Haus führt wie unser Mär­chen­ho­tel, dann ist das Hotel für den Gast nicht nur ein Bett, son­dern ein Ziel. Natür­lich gehört da ein gut funk­tio­nie­ren­des Team dazu, des­sen Kom­pe­ten­zen es gilt zusam­men­zu­brin­gen. Ich freue mich behaup­ten zu kön­nen, dass ich ein sol­ches Team vor Ort habe, auf das ich mich immer ver­las­sen kann. Ich gebe vie­le Auf­ga­ben in ver­trau­te Hän­de und weiß, dass die­se in mei­nem Sin­ne aus­ge­führt wer­den. Um auch in Zukunft eine gute Basis zu haben, suchen wir immer wie­der Ideen, die sich von der Mas­se abhe­ben. Unse­re außer­ge­wöhn­li­chen, indi­vi­du­el­len The­men­zim­mer spre­chen da genau­so für sich, wie unse­re Mär­chen­kü­che. Wir bau­en bei­spiels­wei­se unser eige­nes Obst an und auch Kräu­ter. Unse­re Gäs­te genie­ßen haus­ge­mach­te Likö­re, Mar­me­la­den, Senfe und auch Chut­neys. Die bekommt man nicht im Super­markt um die Ecke.

Was ist Ihrer Mei­nung nach das Beson­de­re an Ihrem Hotel?

Mit unse­rem The­men­ho­tel „Mär­chen­ho­tel“ haben wir vor Jah­ren ein Nischen-Kon­zept ent­wi­ckelt. Mit den unter­schied­li­chen Mär­chen­zim­mern und deren indi­vi­du­el­ler Aus­stat­tung gehen wir auf die spe­zi­fi­schen Bedürf­nis­se unse­rer Ziel­grup­pe ein. Gäs­te, die unser Haus besu­chen, sind oft­mals Paa­re, die wie­der zuein­an­der fin­den oder sich ein­fach mal eine Aus­zeit vom All­tag gön­nen möch­ten. Ein abso­lu­tes High­light der ori­gi­nel­len Zim­mer und Sui­ten ist sicher­lich der pri­va­te Spa-Bereich wie z.B. der Whirl­pool auf dem nicht ein­seh­ba­ren Bal­kon mit Blick auf den berühm­ten Doc­tor-Wein­berg. Das Wich­tigs­te für uns ist es, direkt auf die Wün­sche unse­rer Gäs­te zu reagie­ren. Dazu gehört auch unser „stil­ler“ Ser­vice, durch den wir die Pri­vat­sphä­re der Gäs­te nicht stören.

Das Kon­zept „Mär­chen“ zieht sich bei Ihnen im Haus durch alle Berei­che. Die Zim­mer sind ent­spre­chend benannt und gestal­tet und sogar die Spei­sen im Hotel­re­stau­rant ste­hen unter die­ser The­ma­tik. Was kann man sich unter einem Mär­chen­ge­richt denn vorstellen?

Bevor wir uns an die Gestal­tung unse­rer Spei­se­kar­te geben, heißt es für die gesam­te Küchen­mann­schaft erst ein­mal lesen – und zwar Grimms Mär­chen oder schö­ne inter­na­tio­na­le Mär­chen die­ser Welt. Bei der Aus­wahl unse­rer Gerich­te, bezie­hen wir uns auf die köst­li­chen Vor­lie­ben der Mär­chen­fi­gu­ren. Wenn ich zum Bei­spiel ein Gericht mit dem Namen „Schnee­witt­chen“ kre­iere, ist der Apfel ein Bestand­teil oder bei „Rapun­zel“ der Feldsalat.

Wel­che Spei­se ist denn der Favo­rit ihrer Gäste?

Es gibt vie­le Mär­chen, die in unser Mär­chen­ho­tel Ein­zug genom­men haben. Das belieb­tes­te ist defi­ni­tiv „Das Mär­chen vom Mär­chen­ho­tel“. Dabei han­delt es sich um ein tra­di­tio­nel­les Rezept mei­ner Fami­lie der vier­ten Gene­ra­ti­on. Zube­rei­tet wird eine fang­fri­sche Forel­le. Auf die hand­ge­schrie­be­nen Koch­buch­auf­zeich­nun­gen bin ich beson­ders stolz. Sie wur­den in unse­rer Fami­lie von Gene­ra­ti­on zu Gene­ra­ti­on wei­ter­ver­erbt. Das sind wah­re Küchen­schät­ze und natür­lich wert­vol­le Erin­ne­run­gen. Unse­re heu­ti­ge Küche ver­steht sich als regio­na­le Fri­sche­kü­che. Wir bevor­zu­gen hei­mi­sche Erzeu­ger und bezie­hen unser Fleisch in der Regi­on. Das garan­tiert gute Qua­li­tät, die der Gast jeder­zeit nach­voll­zie­hen kann.

Bekom­men wir das Rezept von Ihnen?

Sie wer­den ver­ste­hen, dass ein Rezept aus der vier­ten Gene­ra­ti­on der Fami­lie ein gut behü­te­tes Geheim­nis ist, das wir nicht preis­ge­ben möch­ten. Da ich jedoch vor Jah­ren oft­mals nach Rezep­ten für beson­de­re Tage im Leben einer Part­ner­schaft gefragt wur­de, ist 2010 das Koch­buch „Mär­chen­haf­te Stern­stun­den“ erschie­nen. Es ist ein all­tags­taug­li­ches Koch­buch, das auch Unge­üb­ten einen roman­ti­schen Abend berei­tet. Wer noch mehr Ein­blick in unse­re Mär­chen­kü­che haben möch­te, der kann ger­ne am 13. Juni zu unse­rer Jubi­lä­ums­kü­chen­par­ty kom­men. Dort prä­sen­tie­ren wir unse­re neue Spei­se­kar­te „Kuli­na­ri­sche Erzäh­lun­gen“. Die­se wer­den in auf­wen­di­ger Hand­ar­beit in Öster­reich gedruckt sowie gebun­den – jede Kar­te ist somit ein ech­tes Uni­kat. Die Rezep­te für die Spei­sen aus die­ser Kar­te haben wir in einem neu­en Koch­buch zusam­men­ge­fasst, wel­ches bald im Han­del erhält­lich sein wird.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen unter: www.maerchenhotel.com

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