Respon­si­ble Hotels of Switzerland

Die Mit­glie­der­ho­tels der Respon­si­ble Hotels of Switz­er­land tra­fen sich am 27. März 2023 im «The Dol­der Grand» in Zürich, um Klar­text zu reden. Über das The­ma Nach­hal­tig­keit. In einer Exper­ten­run­de wur­de dar­über dis­ku­tiert, wie sich exqui­si­te Gäs­te­wün­sche in der Gas­tro­no­mie und ein nach­hal­ti­ger Ansatz ver­ei­nen las­sen. Und wo lie­gen die Knack­punk­te für einen Gross­be­trieb? Auf dem Weg zu einem nach­hal­ti­gen Hotel­be­trieb gibt es viel zu lernen.

HIGH-END-GOUR­MET UND NACH­HAL­TIG­KEIT – EIN WIDER­SPRUCH?
Am Round Table dis­ku­tier­ten ver­schie­de­ne Exper­ten über die Knack­nüs­se der nach­hal­ti­gen Hotel­le­rie. Wäh­rend Jörg Peter Krebs, Direk­tor Schweiz Tou­ris­mus Deutsch­land, einen Blick über die Lan­des­gren­zen wag­te und den Stel­len­wert von nach­hal­ti­gem Rei­sen in Deutsch­land bewer­te­te, leg­te Cor­ne­lia Rutis­hau­ser von MyCli­ma­te dar, wie Hotel­be­trie­be dank geziel­ter Bera­tung noch effi­zi­en­te­ren Kli­ma­schutz errei­chen können.

Wie weit man in Sachen Genuss gehen kann, ohne dass es unver­ant­wort­lich wird, ist eine der Her­aus­for­de­run­gen, denen sich die Hotels und deren Küchen­chefs stel­len. Bei Sven Wass­mer, Co-Foun­der des Restau­rants Memo­ries im Grand Resort Bad Ragaz, kommt kon­se­quent Regio­na­les und Sai­so­na­les auf den Tisch. «Avo­ca­do und Salz­was­ser­fi­sche ste­hen bei mir nicht auf der Kar­te», zähl­te er als Bei­spie­le auf. Der Schwei­zer Star­chef ist neben 3 Miche­lin-Ster­nen und 18 Gault-Mil­lau-Punk­ten auch Trä­ger des grü­nen Miche­lin-Sterns, der als Sym­bol für Restau­rants gilt, die nach­hal­ti­ges Arbei­ten gross­schrei­ben. «Es geht auch dar­um, Wert­vor­stel­lun­gen zu ver­mit­teln und dem Gast auch mal kei­ne Aus­wahl zu las­sen.» Die Regio­na­li­tät ist ein wich­ti­ger Punkt in einer nach­hal­ti­gen Küche. «Mir liegt es am Her­zen, Pro­du­zen­ten aus der Regi­on zu unter­stüt­zen. Es ist auch Nach­hal­tig­keits­ar­beit, klei­ne­ren Betrie­ben eine Büh­ne und Chan­ce zu bie­ten, damit sie wach­sen können.»

Ste­fan Aer­ni, Qua­li­ty & Sus­taina­bi­li­ty Mana­ger im «The Dol­der Grand», kennt die Her­aus­for­de­run­gen eines Gross­be­triebs wie kaum ein Zwei­ter. Gera­de in einem Luxus­ho­tel las­sen sich die Wün­sche der Gäs­te auf den ers­ten Blick nicht immer mit einer nach­hal­ti­gen Phi­lo­so­phie ver­ein­ba­ren. Er sieht in der Kom­mu­ni­ka­ti­on das A und O, denn die Gäs­te müs­sen ver­ste­hen, wor­um es geht, damit ein Wan­del ent­steht. Dafür wur­den auch ver­schie­de­ne Stel­len geschaf­fen, die sich der Nach­hal­tig­keit im Betrieb anneh­men. Der Nach­hal­tig­keits­be­auf­trag­te lobt, dass der Nach­hal­tig­keits­be­reich im «The Dol­der Grand» heu­te bereits 200 Pro­zent Stel­len zählt, womit die Vor­stel­lun­gen in der täg­li­chen Arbeit gezielt umge­setzt wer­den können.

WENI­GER LEBENS­MIT­TEL­AB­FÄL­LE DANK VIEL­FÄL­TI­GEN IDEEN
Laut dem Bun­des­amt für Umwelt wer­den rund ein Drit­tel aller ess­ba­ren Antei­le von Lebens­mit­teln ver­schwen­det. Anhand der Dis­kus­sio­nen wur­de klar, dass die jewei­li­gen Hotels ganz unter­schied­li­che Lösungs­an­sät­ze ver­fol­gen, um Food Was­te zu ver­mei­den. So hat das Hotel Bel­ve­de­re Grin­del­wald ein­ge­führt, dass bei weni­gen Gäs­ten mit Halb­pen­si­on die­se schon mor­gens ihr Menü für den Abend wäh­len kön­nen, um so eine Über­pro­duk­ti­on von Haupt­gän­gen zu minimieren.

Das Loft­ho­tel Murg, Riders Laax und Rock­s­re­sort Laax ana­ly­sie­ren schon seit eini­ger Zeit die Men­ge der Essens­res­te auf den abge­räum­ten Tel­lern und die Küchen­ab­fäl­le, um Anpas­sun­gen in den Por­tio­nen­grös­sen und im Beschaf­fungs­we­sen vor­zu­neh­men. Das Alex Lake in Thal­wil ver­wen­det die Res­te der Küche, um damit Drinks zu mixen. Ein Mixolo­ge ent­wi­ckelt in sei­nem Labor aus Bana­nen­scha­len, Kaf­fee­satz, Oran­gen­scha­len eine Art Sirup oder Likör, um die Drinks zu aromatisieren.

EIN ERFOLG­REI­CHES LAN­CIE­RUNGS­JAHR FÜR DIE HOTEL­KO­OPE­RA­TI­ON
Die Respon­si­ble Hotels of Switz­er­land wur­den im Janu­ar 2022 lan­ciert. Nach einem erfolg­rei­chen ers­ten Jahr gilt es nun, wei­te­re Pflö­cke ein­zu­schla­gen. Dafür wird im kom­men­den Jahr viel in Koope­ra­tio­nen mit natio­na­len Part­nern sowie auf Social Media inves­tiert. Der Fokus wird auch stär­ker auf die Trans­pa­renz gegen­über der Öffent­lich­keit gelegt, so haben die Mit­glie­der­ho­tels einen kos­ten­lo­sen Zugang zu einem Nach­hal­tig­keits-Report­ing. Ein wich­ti­ger Bestand­teil der Koope­ra­ti­on bleibt, dass die Hotels vom gegen­sei­ti­gen Erfah­rungs­aus­tausch profitieren.

Der Netz­werk­tag ist eines von meh­re­ren For­ma­ten, wel­che die Respon­si­ble Hotels of Switz­er­land für ihre Mit­glie­der­ho­tels, Part­ner, inter­es­sier­te Hote­liers und Stake­hol­der ver­an­stal­tet. Am 27. Juni 2023 fin­det im «Cer­vo Moun­tain Resort» in Zer­matt ein Wis­sens­trans­fer­tag statt.

www.responsiblehotels.ch