Bei­nah schwe­re­los liegt man im sanft spru­deln­den Was­ser. Spürt, wie der ver­spann­te Rücken sich ent­krampft, wie der All­tag in wei­te Fer­ne rückt. Völ­li­ge Ent­span­nung bei 40 Grad Was­ser­tem­pe­ra­tur. Aber kann man sein Bad im Whirl­pool beden­ken­los genies­sen? Was soll­te man dabei beach­ten? von René Laemmel

Whirl­pools haben in den letz­ten Jah­ren einen wah­ren Sie­ges­zug durch Well­ness­an­la­gen, Erleb­nis­bä­der, Hotels und Pri­vat­haus­hal­te angetreten.

Kein Wun­der, denn das luxu­riö­se Bad ent­las­tet den Kör­per von Stress und Ver­span­nun­gen und lässt die See­le zur Ruhe kom­men. Mitt­ler­wei­le wer­den Whirl­pools in Kur­kli­ni­ken auch zur The­ra­pie und zur Gesund­heits­vor­sor­ge ein­ge­setzt. Aber wie wirkt das war­me, spru­deln­de Was­ser auf den Körper?

Die Wir­kung des Whirl­pools auf den Körper

Ein Whirl­pool kann beson­ders bei Pro­ble­men mit Mus­ku­la­tur oder Gelen­ken hilf­rei­che Diens­te leis­ten. Die Wär­me des Was­sers und die Mas­sa­ge durch einen gezielt ein­ge­stell­ten Was­ser­strahl lin­dern Ver­span­nun­gen und sor­gen für eine gute Durch­blu­tung der Haut. Zusätz­lich regt die Mas­sa­ge den Stoff­wech­sel an, wodurch Bin­de­ge­we­be, Haut und Adern elas­tisch gehal­ten wer­den. Das war­me Was­ser trägt unge­fähr 90 Pro­zent des Kör­per­ge­wichts, sodass Gelen­ke und Wir­bel­säu­le ange­nehm ent­las­tet wer­den. Die Unter­was­ser­mas­sa­ge im Whirl­pool kann vor­beu­gend und lin­dernd ein­ge­setzt wer­den bei Rücken- und Gelenk­schmer­zen, bei rheu­ma­ti­schen Erkran­kun­gen, Durch­blu­tungs­stö­run­gen und Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen. Auch auf die Atem­we­ge hat ein Bad im Whirl­pool posi­ti­ve Wir­kung. Die hohe Tem­pe­ra­tur des Was­sers sorgt für einen Anstieg der Kör­per­tem­pe­ra­tur, wodurch die Adern erwei­tert wer­den. Man atmet auto­ma­tisch tie­fer ein und nimmt so mehr Sau­er­stoff auf. Setzt man dem Was­ser gezielt Aro­ma­düf­te zu, kann das bei Atem­wegs­be­schwer­den vor­über­ge­hend Lin­de­rung ver­schaf­fen. Häu­fig fin­det sich in Spas oder Hotel­an­la­gen ein Whirl­pool, des­sen Was­ser in unter­schied­li­chen Far­ben beleuch­tet wer­den kann. Die­se Mög­lich­keit soll­te man nut­zen, denn Far­ben haben eine posi­ti­ve Wir­kung auf die Psy­che und tra­gen damit zu einer tie­fe­ren Ent­span­nung bei. Ist der Kör­per völ­lig ent­spannt, setzt er Endor­phi­ne, also Glücks­hor­mo­ne frei, und davon pro­fi­tiert nicht nur die See­le, son­dern auch die Gesundheit.

Birgt ein Bad im Whirl­pool gesund­heit­li­che Risiken?

Ein Bad im Whirl­pool kann für den Kör­per sehr anstren­gend sein. Man soll­te es daher nicht über 20 Minu­ten hin­aus aus­deh­nen, auch wenn es noch so schön ist.

Benutzt man statt eines eige­nen Whirl­pools einen öffent­li­chen Pool, soll­te man sich die hygie­ni­schen Bedin­gun­gen vor­her sehr genau anse­hen, denn im war­men Was­ser gedeiht eine Rei­he von Bak­te­ri­en, die etwa eine Bla­sen­ent­zün­dung begüns­ti­gen könn­ten, ganz her­vor­ra­gend. Men­schen mit schwa­chem Immun­sys­tem, alte Men­schen und klei­ne Kin­der soll­ten daher am bes­ten ganz dar­auf ver­zich­ten. Auch Schwan­ge­re und Men­schen mit star­ken Krampf­adern soll­ten zuerst einen Arzt befra­gen. Glei­ches gilt für Men­schen mit schwe­rem Blut­hoch­druck oder nach einem Herz­in­farkt oder Schlaganfall.

Nicht jeder Whirl­pool eig­net sich zur Vor­beu­gung oder Lin­de­rung von Beschwer­den. Möch­te man die the­ra­peu­ti­schen Mög­lich­kei­ten eines Whirl­pools nut­zen, muss die­ser über indi­vi­du­ell ein­stell­ba­re Mas­sa­ge­dü­sen ver­fü­gen, um den Was­ser­strahl gezielt auf Ver- span­nun­gen len­ken zu kön­nen. Aus­ser­dem soll­te die Inten­si­tät des Was­ser­strahls indi­vi­du­ell regu­lier­bar sein. Spru­deln die Düsen zu schwach oder an der fal­schen Stel­le, hat das Bad im Whirl­pool kei­ne the­ra­peu­ti­sche Wir­kung. Spru­deln sie dage­gen zu stark, kann es zu Ver­span­nun­gen kom­men. Des Wei­te­ren ist es wich­tig, sich im Bad wohl­zu­füh­len. Daher soll­te man sich bei der Ein­rich­tung nicht nur auf das Whirl­pool kon­zen­trie­ren, son­dern auch an wich­ti­ge Din­ge wie das pas­sen­de Bad­re­gal oder schö­ne Wasch­be­cken denken.

Muss es gleich ein gan­zer Whirl­pool sein?

So wohl­tu­end ein Bad im Whirl­pool ist, so teu­er und auf­wen­dig ist sei­ne Anschaf­fung und Erhal­tung. Ein sol­cher Pool fasst unge­fähr 1000 Liter Was­ser, das regel­mäs­sig sau­ber­ge­hal­ten und aus­ge­tauscht wer­den muss. Dazu kom­men Strom­kos­ten, um das Was­ser zu behei­zen und um die Mas­sa­ge­dü­sen zu betrei­ben. Zusätz­lich muss der Fil­ter gerei­nigt und der pH-Wert des Was­sers kon­trol­liert wer­den. All das macht viel Arbeit und ver­ur­sacht Kos­ten. Wer das nicht möch­te, kann auf eine platz- und kos­ten­spa­ren­de Alter­na­ti­ve zurück­grei­fen: die Whirl­wan­ne. Sie benö­tigt nicht mehr Platz als eine nor­ma­le Ba- dewan­ne, kann aber ähn­lich wohl­tu­end sein wie ein Pool. Auch das Bad in einer Whirl­wan­ne regt den Stoff­wech­sel an und för­dert den Blutkreislauf.

Resu­mee:

Ein Bad im Whirl­pool oder in der Whirl­wan­ne kann zwar Krank­hei­ten nicht hei­len, aber durch Wär­me, Mas­sa­ge und Schwe­re­lo­sig­keit im Was­ser kön­nen vie­le Beschwer­den gelin­dert wer­den. Und schliess­lich macht so ein Bad im war­men, spru­deln­den Was­ser ein­fach Spass!

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